Gedenken an die Opfer - Am Jahrestag der Fukushima-Katastrophe werden im Stadtpark Kerzen entzündet

Lampertheim. Die schrecklichen Ereignisse am 11. März 2011 in Fukushima haben nicht nur das Leben der Menschen in Japan, sondern auf der ganzen Welt verändert. Der Lampertheimer Ortsverband von Bündnis 90/Die Grünen hatte am Sonntagnachmittag in den Stadtpark eingeladen, um an die Opfer dieser Katastrophe vor einem Jahr zu erinnern.

In der mit Graffiti versehenen Pergola baumelten weiße Papierkraniche von der Decke. Die Vögel sind in Japan ein Symbol des Glücks, der Gesundheit, aber auch der Anti-Atomkraft-Bewegung. In der Farbe Weiß stehen sie für Trauer. Die Veranstaltung solle keine Demonstration gegen Atomkraft sein, erklärte Carmen Kunz, eine der Initiatorinnen. Es handle sich dabei vielmehr um eine Gedenkstunde für all die Menschen, die umgekommen sind und die Überlebenden, die noch Jahrzehnte unter den Folgen leiden werden. Etwa 20 Personen, vor allem Politiker aller vier im Stadtparlament vertretenen Parteien, waren anwesend. In der Bevölkerung hatte sich die Feierstunde offenbar nicht so herumgesprochen.

Carmen Kunz erinnerte an das Seebeben vor der japanischen Küste, das die verhängnisvolle Kettenreaktion von Tsunami und nuklearer Katastrophe in Gang gesetzt hatte. Der GAU von Tschernobyl sei noch mit Hinweisen auf die veraltete Bauweise des Reaktors verharmlost und als einmalige Ausnahme abgetan worden. Die Ereignisse von Fukushima hätten jedoch gezeigt, dass selbst ein hoch technisiertes Land wie Japan die Atomkraft, einmal entfesselt, nicht mehr beherrschen konnte, so Kunz. Bis heute hätten der Betreiber Tepco und die Regierung die Situation nicht unter Kontrolle.

"Wie wäre uns in Lampertheim wohl zumute gewesen, wenn so ein GAU in Biblis oder Philippsburg stattgefunden hätte?" fragte Kunz. "Wohin wären wir evakuiert worden und hätten die Notfallpläne tatsächlich gegriffen?" Fukushima markiere den Ausstieg aus dem Atomzeitalter. Deutschland habe den Mut zur Wende in der Energiepolitik aufgebracht. Nun müsse es der Welt zeigen, dass auch ein Industriestaat ohne Kernkraftwerke auskommen kann. Jeder Einzelne könne durch energieeinsparende Maßnahmen dazu beitragen.

Zur Erinnerung an die über 18 000 Toten wurde eine Schweigeminute abgehalten, bei der Frank Hurrle alle zehn Sekunden eine Glocke anschlug. So wird in Japan der Opfer des Atombombenabwurfs von Hiroshima und Nagasaki gedacht.

Geplant gewesen war, dass zum Abschluss alle Anwesenden eine Kerze anstecken und in die Öffnungen in der Pergola-Wand stellen. Der Wind machte dieses Vorhaben jedoch zunichte. Stattdessen nahm jeder Teilnehmer ein Teelicht mit nach Hause, um es dort symbolisch zu entzünden.
© Südhessen Morgen, Dienstag, 13.03.2012 

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