Rosengartenumgehung: BUND schlägt sich auf Seiten der Landwirte

Rosengartenumgehung: BUND schlägt sich auf Seiten der Landwirte

09.12.2011 - Lampertheim

(red). Mit wachsender Sorge betrachtet der BUND-Kreisverband Bergstraße den ungebremsten Flächenverbrauch beim Straßenneubau. Die vom Amt für Straßen- und Verkehrswesen (ASV) Bensheim geplante Südumgehung von Rosengarten ist ein Paradebeispiel für den verantwortungslosen Umgang mit besten Ackerböden, teilt der BUND in einem Presseschreiben mit. Die Organisation stelle sich deshalb auf die Seite der betroffenen Landwirte in Rosengarten, die sich gegen die immer weiter fortschreitende Asphaltierung ihrer Flächen zur Wehr setzen.

Ortsumgehung Rosengarten

Stur wie ein Panzer unternimmt nach Auffassung des BUND das ASV Bensheim den untauglichen Versuch, ein akutes Verkehrsproblem mit den Mitteln der 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts zu lösen, als freie Landschaft noch endlos zur Verfügung zu stehen schien. „Doch auf welchen Flächen sollen die Nahrungsmittel für die Menschen produziert werden, wenn die Versiegelung der freien Landschaft immer weiter voranschreitet?“, fragen sich die Naturschützer. Die Bundesregierung habe sich im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitspolitik das Ziel gesetzt, den Flächenverbrauch von derzeit rund 100 Hektar pro Tag bis zum Jahr 2020 auf 30 Hektar pro Tag zu senken. „Wie aber soll dieses Ziel erreicht werden, wenn weiterhin flächenvernichtende Straßenplanungen wie die Umgehung von Rosengarten genehmigt werden?“, so der BUND.

Niemand bezweifle, dass der Lampertheimer Stadtteil Rosengarten nach Fertigstellung der neuen Rheinbrücke eine Entlastung vom Durchgangsverkehr dringend benötigt. Doch dafür gebe es eine Möglichkeit, die ohne enormen Flächenverbrauch auskommt, nämlich die Trogvariante im Verlauf der bisherigen Trassenführung. Es sei in diesem Zusammenhang auch nicht erforderlich, mit meterhohen Schallschutzwänden Rosengarten in zwei Teile zu zerschneiden.

Ebenso gut denkbar ist laut BUND die Abdeckung des Trogs mit einer Betonplatte, welche sogar dazu beitragen würde, die derzeit auf beiden Seiten der Durchgangsstraße gelegenen Siedlungsgebiete wieder miteinander zu verbinden. Doch statt dieser Variante den Vorzug einzuräumen, würden seitens des ASV Bensheim unrealistisch hohe Kosten dafür veranschlagt. Der BUND empfiehlt deshalb den Straßenplanern die Kontaktaufnahme zu ihren Kollegen im benachbarten Baden-Württemberg, die beim Branichtunnel in Schriesheim gerade demonstrieren, wie man mit realistischen Kosten Flächenverbrauch vermeidet.

„Im Kreis Bergstraße haben die Landwirte offenbar verstanden, dass die eigentlichen Flächenfresser diejenigen sind, die die Böden mit Beton und Asphalt vernichten. Im Gegensatz dazu zerstören naturschutzrechtliche Ausgleichsmaßnahmen keine Böden, sondern schränken lediglich deren Nutzungsmöglichkeiten ein“, schreibt der BUND. Als Ausgleichsmaßnahme komme durchaus beispielsweise auch die Nutzung im Rahmen der ökologischen Landwirtschaft in Frage, für deren verstärkte Förderung durch die EU der BUND eintritt. Immer mehr Verbraucher haben laut Pressemitteilung in den letzten Jahren Nahrungsmitteln aus ökologischem Anbau den Vorzug gegeben, und immer mehr Landwirte sind diesem Trend gefolgt.

Die Landwirte könnten immer dann mit der Solidarität des BUND rechnen, wenn es darum geht, Flächen vor Beton und Asphalt zu schützen. „Nachhaltige Flächenpolitik muss dazu führen, dass so rasch wie möglich keine neue Flächenversiegelung mehr stattfindet. Alleine dadurch kann die Zukunftsfähigkeit einer Nation und letztlich des gesamten Globus sichergestellt werden“, heißt es abschließend im Presseschreiben.

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