Europas AKWs fallen beim Stresstest durch

Gestern drangen die ersten Berichte zum Stresstest der europäischen AKWs in die Öffentlichkeit. Ohne Details zu wissen, kann man sagen, dass die Situation offensichtlich schlimmer ist, als angenommen. In einigen Staaten sind selbst die vor 25 Jahren aufgrund der Atkomkatastrophe von Tschernobyl beschlossenen Verbesserungen der Sicherheit noch nicht umgesetzt. Viele der Mängel sind wahrscheinlich überhaupt nicht zu beheben. Wir sollten in den Ausstieg investieren und der Atomkraft nicht noch gutes Geld für eine fragwürdige Sanierung hinterherwerfen. Europa muss jetzt abschalten! Berichte z.B. in der Welt und Frankfurter Rundschau.

AKW TemelinDiskussionen in Temelín
Das Umweltinstitut München hatte Gelegenheit, an einer Infofahrt zum tschechischen AKW Temelín teilzunehmen. Nach einer streng überwachten Führung konnte die Besuchergruppe mit dem Direktor des AKWs, Milos Štěpanovský, und der obersten tschechischen Nuklear-Sicherheitsbeauftragten Dana Drábová diskutieren. Dabei standen im Vordergrund die seit Jahren in der Kritik stehende Schweißnaht und eine geheimnisvolle Dokumentation dazu, die von den Behörden partout nicht veröffentlicht wird. Viermal sind Klagen von Greenpeace dazu von tschechischen Gerichten abgewiesen worden. Es besteht der Verdacht, dass ein zentrales Rohr im Kühlkreislauf zunächst um 180 Grad falsch angebracht, danach abgeschnitten und mangelhaft neu angeschweißt wurde. Nachhaltig wurde noch einmal die Herausgabe der ominösen Akte eingefordert, die vermutlich einiges Brisante dazu enthält.

Am zweiten Tag trafen sich NGOs und andere Interessierte aus Tschechien, Österreich und Deutschland zu einem Hearing. Neben der Schweißnaht wurde zu den EU-Stress-Tests referiert, ebenso zum tschechischen Energieprogramm und den Plänen, Temelín um zwei weitere Blöcke auszubauen. Tief blicken ließ der ehemalige tschechische Umweltminister Martin Bursík, der von der Korruptheit des tschechischen Energiesystems berichtete. Dr. Alfred Körblein, pensionierter Mitarbeiter des Umweltinstitut München, bekam die Gelegenheit über die KiKK-Studie und die erhöhte Leukämierate von Kindern im Nahbereich von Atomkraftwerken zu referieren. Christina Hacker berichtete über geplante Hermesbürgschaften der deutschen Bundesregierung zu verschiedenen Atomprojekten im Ausland, die u.a. auch für Temelín in Aussicht gestellt wurden.

Besonders spannend ist hier, wie sich die CSU verhalten wird:

  • da sie einerseits als Koalitionspartner der Regierung die Entscheidung für eine Exportgarantie mittragen würde,
  • andererseits sich im Umweltverträglichkeitsverfahren zum Ausbau von Temelín eindeutig ablehnend positioniert hat.

Wir werden Sie über die Stimmungsschwankungen in der CSU auf dem Laufenden halten. Weitere Infos: www.klimaretter.info/

Quelle  : News Umweltinstitut München

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