LED „die Straßenbeleuchtung der Zukunft“

Energie: Grüne drängen wenige Wochen vor Ablauf der Verträge mit dem EWR auf eine ökologisch fundierte Entscheidung
 
Lampertheim. Auch die Straßenbeleuchtung kostet Geld. Und deswegen ist der Ablauf der Straßenbeleuchtungsverträge, die die Stadt vor 20 Jahren mit dem früheren Stromkonzessionär EWR abgeschlossen hat, von erheblicher Bedeutung. Die Verträge laufen Ende des Jahres aus. Eine Zäsur, die zu Diskussionen über die Zukunft der Straßenbeleuchtung Anlass gibt.

So machen sich die Grünen für eine Umstellung der alten Hochdruck-Quecksilber-Leuchten auf modernste LED-Beleuchtung stark. Mit ihr ließen sich nach Informationen der Ökopartei 75 Prozent Strom sparen. Leuchtdioden halten nach Auskunft von Frank Hurrle, der im Arbeitskreis Erneuerbare Energien seiner Partei mitarbeitet, viermal so lange. Die Umrüstung rechne sich nach spätestens sechs Jahren. Dennoch seien die Grünen bei der Frage, welches Unternehmen bei der Erneuerung der Straßenbeleuchtungsverträge den Zuschlag erhalten soll, zwiegespalten. 

Einerseits plädiere die Partei für den kommunalen Versorger Energieried als Eigentümer und Stromlieferant. Durch die lokale Verwurzelung ließen sich hierbei Synergieeffekte gewinnen. Andererseits sorgen sich die Grünen, inwieweit der Stromlieferant, sofern er gleichzeitig Eigentümer ist, an einer energiesparenden Technik interessiert wäre. Deshalb sei zu prüfen, ob die Erneuerung der Verträge nicht auch die Möglichkeit bietet, Stromlieferung und Eigentumsfrage getrennt zu behandeln.

Dass dies eine schwierige Frage ist, bestätigt Erster Stadtrat Jens Klingler. Die Verwaltung hat ein Büro mit der Bewertung der Situation beauftragt, die sich aus der neu zu vergebenden Straßenbeleuchtung ergibt. Klingler glaubt nicht, dass es noch vor Ablauf der Verträge zu einer Entscheidung über eine künftige Regelung kommen wird. Er hält dies auch nicht für zwingend.

Klar sei bislang lediglich, dass die Stadt den Betrieb der Straßenbeleuchtung regulär ausschreiben müsse. Energieried werde als kommunales Unternehmen gute Karten haben, meint Klingler. Da die Ausschreibung von Lampertheim und Bürstadt gemeinsam koordiniert wird, erwartet er eine größere Angebotspalette und damit mehr Wahlmöglichkeiten zugunsten der Kommunen. Der Sozialdemokrat geht ferner davon aus, dass es in dieser Frage zu einem Einvernehmen der rot-grünen Koalitionäre kommen wird. Er selbst setzt jedenfalls auf Leuchtdioden. Sie seien "die Straßenbeleuchtung der Zukunft". urs
© Südhessen Morgen, Donnerstag, 22.09.2011

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